Der Garten des Lebens by Debbie Macomber

Der Garten des Lebens by Debbie Macomber

Autor:Debbie Macomber
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783955766573
Herausgeber: 2017 by MIRA Taschenbuch in der HarperCollins Germany GmbH
veröffentlicht: 2017-04-10T16:00:00+00:00


20. Kapitel

Am Montagmorgen, nachdem sie ihre erste Tasse Kaffee getrunken hatte, ging Susannah in der Küche zum Telefon. Mit zitternden Fingern und pochendem Herzen wählte sie die Nummer, die Carolyn im Internet recherchiert hatte.

Kurz darauf wusste sie, dass dieser Jacob Allan Presley nicht der Mann war, den sie suchte. Der pensionierte Fernmeldetechniker lebte in Texas und erklärte ihr, dass in dem Bundesstaat unzählige Presleys wohnten. Er wünschte ihr viel Glück bei der Suche nach Jake und beendete das Gespräch.

Enttäuscht hängte sie den Hörer ein. Ihr wurde klar, dass sie mehr als nur Glück brauchen würde.

„Gibt es einen besonderen Grund für deine miese Laune?“, fragte Chrissie, als sie zwanzig Minuten später in ihrem kurzen Pyjama in die Küche kam. Ohne eine Antwort abzuwarten, schnappte sie sich einen der Becher, die noch nicht verpackt waren, und ging zur Kaffeekanne.

Susannah wollte mit ihrer Tochter nicht über ihre Suche nach Jake sprechen. Sie schüttelte den Kopf und umklammerte mit beiden Händen ihre Kaffeetasse, als würde sie dort den Halt finden, den sie brauchte. So wollte sie ihren Morgen eigentlich nicht beginnen: Es war erst kurz nach acht Uhr, und sie war schon deprimiert.

„Troy hat mich gefragt, ob ich heute Vormittag mit ihm nach Spokane fahre“, sagte Chrissie. Sie öffnete den Kühlschrank, nahm die Kaffeesahne heraus und goss etwas in ihren Becher. Dann stellte sie den Behälter zurück in den Kühlschrank und schloss die Tür – sie hatte ihre Mutter bisher nicht ein einziges Mal angesehen.

Chrissie würde den Tag also wieder mit Troy verbringen? Eigentlich wollte Susannah protestieren, doch sie schluckte ihre Einwände hinunter. „Ach?“

„Ja!“ Die Art, wie Chrissie antwortete, ließ keinen Zweifel daran, dass sie nicht um Erlaubnis fragte. Es war beschlossene Sache, dass sie mit Troy fahren würde.

„Wann bist du letzte Nacht nach Hause gekommen?“ Noch während sie sprach, wusste Susannah, dass sie diese Frage besser nicht hätte stellen sollen.

„Ich bin kein Kind mehr“, erwiderte Chrissie und gab sich keine Mühe, den Missmut in ihrer Stimme zu verbergen.

„Ich dachte, du wärest nach Colville gekommen, um mir zu helfen.“

„Ich helfe doch. Mach dir keine Sorgen!“ Mit dem Kaffeebecher in der Hand verließ Chrissie die Küche.

Susannah mochte vielleicht keine Anwärterin auf den „Mutter des Jahres“-Award sein, doch sie kannte ihre Tochter gut genug, um zu wissen, dass sie wegen Troy mit etwas hinter dem Berg hielt. Chrissie fühlte sich wegen irgendetwas schuldig. Doch Susannah wollte nicht darüber nachdenken und versuchte, die unangenehmen Bilder, die vor ihrem inneren Auge entstanden, beiseitezudrängen.

Nachdem sie sich einen Moment lang gesammelt hatte, ging Susannah den Flur entlang zu Chrissies Zimmer. Sie klopfte an, öffnete die Tür und fand Chrissie mit verschränkten Beinen auf dem Bett sitzend. Sie starrte vor sich hin und schien ihre Mutter gar nicht wahrzunehmen.

„Geht’s dir gut?“, fragte Susannah und lehnte sich gegen den Türpfosten.

Chrissie blickte ihre Mutter noch immer nicht an. „Ja. Warum sollte es mir nicht gut gehen?“

Susannah zuckte die Schultern. „Weil du mich normalerweise so früh am Morgen noch nicht anblaffst.“

„Normalerweise löcherst du mich ja auch nicht wegen meiner Freunde. Es tut mir leid, dass du Troy nicht magst, Mom.



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